Die Geburt von Malaya Lou

Anfang Oktober, an einem Sonntag war mein errechneter Termin. Schon einige Tage zuvor verspürte ich immer wieder leichte Wehen. Ich stand in regem Kontakt mit meiner Hebamme und meiner Hypnosetherapeutin (R.), welche mich ebenfalls zur Geburt begleitete.

 Vor dem Wochenende telefonierte ich mal wieder mit meiner Hebamme und wir vereinbarten einen Kontrolltermin für den kommenden Montag. Ich war mit meinen Kräften ziemlich am Ende und bat um einen sogenannten „Wehencocktail“. Es sollte doch nun endlich mal was passieren!;) Ich konnte es kaum erwarten mein Baby in den Armen zu halten. Am Sonntag hatte ich eine Stunde lang regelmässige Wehen, so dass ich meinen Mann schon fast bei der Arbeit anrufen wollte, er solle jetzt nach Hause kommen. Nach einer Stunde vergingen diese Wehen aber plötzlich wieder und ich beschloss noch zu warten.

 Dann war das Wochenende vorbei und ich erwachte am Montag mit etwas Blut im Slip. Sofort habe ich wieder meiner Hebamme geschrieben. Sie meinte, dass wir uns ja sowieso sehen werden zur Kontrolle und dass es schon sein könne, dass es jetzt so langsam losgehe. Ich solle mir keine Sorgen mache! Gegen Mittag hatten wir dann den Kontrolltermin. Wehen zeigte es noch fast keine auf am CTG, jedoch war mein Muttermund 2cm geöffnet. Ohh..ich wurde langsam doch etwas nervös…es geht los! Unser Mädchen macht sich auf den Weg zu uns! Ich hatte die Wahl, ob ich im Geburtshaus bleiben wolle, oder noch einmal nach Hause gehe. Da aber keiner sagen konnte wie lange es wirklich noch dauert, beschlossen wir, noch einmal heim zu fahren. Am Nachmittag, während unseres Spaziergangs, wurden die Wehen mehr und stärker. Immer wieder musste ich stehen bleiben um eine Wehe zu veratmen. Noch immer hatte ich nicht ganz kapiert, dass ich schon mitten in der Geburt war.

 Am Abend kam meine Hypnosetherapeutin zu uns, um nach mir zu sehen. Ich ging in die Badewanne und R. machte zum ersten Mal eine lange Hypnose mit mir. Wir wollten schauen, wie regelmässig die Wehen während, oder nach der Hypnose/ dem Bad kamen. Plötzlich  kamen sie alle 2min und wir beschlossen nun auch die Hebamme zu informieren. Ich kam aus der Wanne und sagte meinem Mann, dass es jetzt so weit sei, wir unsere 2jährige Tochter wecken müssen und er sie zu meiner Freundin fahren solle. Ich würde mit R. schon einmal vorfahren ins Geburtshaus nach Pratteln. Gegen 22.00Uhr waren wir dann da. Immer wieder musste ich meine Wehen veratmen. Jetzt merkte auch ich langsam, dass die Kleine zur Welt kommen wollte. Sofort stieg ich in die Wanne. Da mir während der ersten Geburt, das warme Wasser so gut tat, wünschte ich mir wieder eine Wassergeburt. Irgendwie war mir aber dann doch nicht nach „baden“. Es fühlte sich so „nicht richtig" an und auch die Hypnose, klappte einfach nicht mehr so recht. Meine Hebamme kontrollierte den Muttermund, welcher sich Stück für Stück öffnete, bis er bei 10cm ankam. Ich testete verschiedene Geburtspositionen wie Bett, Mayahocker, doch noch einmal Wanne, aber irgendwie war nichts mehr bequem. Ich hatte solche Schmerzen und hielt es fast nicht mehr aus! Dann ging meine Fruchtblase auf. Ich bekam Wehenmittel, Wehenhemmer, Krampflöser, aber meine Kleine wollte nicht ganz in den Geburtskanal hinunterrutschen. Irgendwann sagte ich meinem Geburtsteam, ich wolle eine PDA, ich wolle ins Spital!

 Meine Hebamme holte die andere, anwesende Hebamme zur Geburt dazu. Sie wollte eine 2. Meinung einholen und sagte mir, wenn diese das Gleiche sage, können wir in Betracht ziehen ins Spital zu fahren. Die andere Hebamme tastete ebenfalls meinen Muttermund, während einer Wehe und stellte fest, dass ich zwar offen war, aber das Baby nicht runterrutschen wollte. Jetzt war alles schnell klar. Ich wollte nach Liestal ins Spital und so wurde ein Krankenwagen gerufen, der mich dort hinbringen sollte. Die Fahrt im Auto nahm ich gar nicht richtig war. Mein Mann und meine Hebamme waren immer bei mir und gaben mir so Sicherheit. Unterwegs setzten die Presswehen ein.  Im Geburtszimmer angekommen stellten sich die Ärzte und die dort leitende Hebamme vor und teilten mir mit, dass es für eine PDA zu spät sei, da die Kleine jetzt kommen wolle. Ich bekam etwas Lachgas, welches ich, während den Wehen, selber inhalieren konnte. Meine Geburtshaus- Hebamme leitete die Geburt und nahm so auch eine knappe halbe Stunde, nachdem wir im Spital ankamen, unsere zweite Tochter in Empfang. Sofort legte sie mir Malaya Lou auf die Brust und ich begann sie zu stillen. Endlich war sie da, unsere süsse kleine/ grosse Tochter! Mit ihren fast 4,5 kg und 51cm war sie so vollkommen und schön. Wir verdrückten alle ein paar Tränchen und konnten unser Glück kaum fassen.

 Obwohl das im Spital normalerweise nicht üblich ist, konnte meine Hebamme Malaya Lou in Empfang nehmen und hat mir so in jedem Moment von Beginn bis zum Ende Sicherheit und Vertrauen gegeben. Danke dafür von ganzem Herzen, du bist einfach die Beste!

 Meine Hypnosetherapeutin hat vor allem in der Anfangsphase der Geburt sehr viel zu meiner inneren Ruhe und Entspannung beigetragen. Ich bin so froh, dich zu kennen, danke dir für alles!

 Schatz, unsere 2. Tochter, unser Sonnenschein…Endlich!;) Ich danke dir einfach für alles…du bist der beste Papi für unsere Töchter. Wir lieben dich!

3 Stunden nach der Geburt waren wir schon wieder im Wochenbett des Geburtshauses angekommen, wo ich noch 3 Nächte mit Malaya Lou verbrachte. Wie bei der ersten Tochter, war es für mich toll und gab mir Sicherheit! Obwohl das Haus grad ziemlich voll war in dieser Zeit, habe ich diese Möglichkeit sehr geschätzt, die ersten Tage nach dieser turbulenten Geburt umsorgt und behütet zu sein.

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